Auch heute sieht die Aufgabe wieder ähnlich aus. Die erste Wende wandert etwas weiter in Richtung Norden, dafür liegt die zweite wende etwas weniger weit in der niederen Tatra, da dort aus dem Norden hohe Bewölkung hereinkommen soll. Und auch die unnötig vielen Talquerungen, welche uns gestern noch beschäftigt hatten sind nun reduziert.
Durch die hereinkommende hohe Bewölkung im Norden versuche ich nicht extrem spät abzufliegen. Durch dass es aber rund um den Flugplatz blau bleibt, möchte ich auch nicht bei den ersten sein die los fliegen.
Der Abflug mache ich was meine Klasse anbelangt allein. Bereits auf dem ersten Gleitstück fliegen aber Andi Lutz und Wolfgang Janowitsch (beide Offene Klasse) an mir vorbei. Sie markieren mir jeweils zwei gute Aufwinde im blauen und bringen mich so relativ flüssig über die erste Talquerung zwischen Partizanske und Prievidza. Da Ihre Wende weiter westlich liegt, bewegen Sie sich weiter ins höhere Gelände während ich erst mal die Thermik bis zu Basis nutze um anschliessend gleich die nächste Talquerung in Angriff zu nehmen.
Durch den starken Gegenwind aus Norden (>40km/h) fühlt sich der Schenkel endlos an, obwohl ich soweit gute Steigwerte antreffe.
An Martin vorbei geht’s nochmals möglichst bis an die Basis. Während gestern die Wende im Lee der Hügel lag, liegt sich heute einige Kilometer von den Hängen weg im Tal draussen. Entsprechend bleibt nichts anderes übrig als auf die Gleitzahl des Flugzeuges zu setzen. An der Wende vorne kann ich das glitzern einiger Flugzeuge erkennen, welche vor mir abgeflogen sind. Bei der Wende noch einen Blick auf die Stadt Zilina, anschliessend mit dem Rückenwind zurück ins Martintal. Dort kann ich mich irgendwie nicht so richtig entscheiden, ob ich ins Lee fliegen soll um dort irgendwo die Leethermik von einem der Südhänge zu erwischen, oder ob ich besser um das Lee herumfliege. Entsprechend wird es so ein hin und her dazwischen. Zeitlich sicher nicht optimal.
Trotzdem, irgendwann gelingt auch mir der Wechsel an die niedere Tatra. Die Bewölkung welche herein kommt ist zwar bereits sichtbar, bedeckt aber erst die hohe Tatra nördlich von uns. Entsprechend geht es soweit mit guten Steigwerten weiter, und ich erreiche die nächste Wende relativ zügig. Der Weg zurück in Richtung Martintal mache ich mit dem einen oder anderen Umweg, um sicher im gut Landbaren Gebiet zu bleiben.
Während wir unter letzten Wolken nochmals versuchen Höhe zu tanken, reiht sich östlich von unserem Kurs eine wirklich perfekt aussehende Wolkenstrasse auf, welche bis zum Horizont zu reichen scheint. Wie das natürlich so ist, führt sie einmal quer durch die für uns verbotenen Lufträume der CTR Sliac.
Zurück in der Blauthermik fällt mir die Umstellung erst mal ziemlich schwer. Ich bekomme bei etlichen Aufwinden nicht die Steigwerte heraus welche ich mir so vorstelle, und verlasse diese entsprechen wieder ohne grösseren Höhengewinn. So fliege ich zum Schluss nochmals deutlich zu weit runter im Höhenband. Schlussendlich gebe ich mich mit schlechterem Steigen zufrieden.
Da bekanntlich der Wind im flacheren Süden gerne mal etwas stärker ist, nehme ich mir genug Höhenmeter mit auf den Endanflug, sodass ich einen entspannten Endanflug geniessen kann.