Der 3. Wertungstag hat’s in sich. Die Aufgabe zwar lediglich 315km, der erste Schenkel aber mit 132km Länge und gegen rund 40km/h Wind eine schier endlose Angelegenheit.
Durch das wir an diesem Tag zum ersten Mal den „Designated Start“ ausprobieren, fällt die Abflugtaktik eher simpel aus. Der grosse Pulk startet zur ersten möglichen Zeit. Einige mutige (oder zum Startzeitpunkt zu tiefe) lassen sich aus dem Pulk zurückfallen und nehmen noch die Fenster +10min/+20min.
Mein Teampartner ist im ersten Fenster nicht bereit, gibt’s mir aber das okay, dass ich dort Abfliegen kann. Einen Tiefpunkt zusammen mit dem starken Gegenwind auf dem ersten Schenkel sorgt dafür, dass ich sehr viel Zeit verliere.
Über einen grösseren Umweg in den Norden komme ich aber trotzdem irgendwann bei der ersten Wende an. Dort nimmt die Bewölkung immer mehr zu und unsere Flügel werden ein erstes Mal Nass. Und den kompletten Weg zur zweiten Wende werden Sie auch nicht mehr wirklich trocken.
Während sich ein Pulk einige wenige Minuten vor uns noch durch die Schauer auf den Wendepunkt stürzen kann, ist die Wende für mich durch die Schauerlinie hindurch nicht mehr sichtbar. Beim Versuch den kompletten Schauer zu umfliegen begleiten mich einige Flugzeuge. Wir kommen so zwar hinter den abziehenden Schauerlinien noch an die Wende heran, von dort aber nicht mehr aus dem verregneten Gebiet heraus. Knapp eine Minute nach mir landet auf meinem Feld Guillaume Girard (Nr. 20 im IGC Ranking), und auch weitere Felder im Umkreis werden von einigen prominenten Piloten meiner Klasse belegt. Scheint also, als hätte ich nicht alles komplett falsch gemacht. Trotzdem schmerzen die 660 Punkte, welche ich heute auf den Tagessieger einbüsse.