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Pribinacup Nitra | 4. Tag

Nach einigen Tagen am Boden hat es heute endlich geklappt mit dem ersten Wertungstag.

 

Das Wetter klang zumindest am Briefing ziemlich gut. Neben dem starken Wind waren auch die Thermikprognosen gut und wir durften auch einige Cumulus Wolken erwarten welche uns die Aufwinde markieren sollten.

Gegen den Wind hilft nur warm einpacken

Wenn man eine der drei Turbo Cmelaks erwischt, ist der Schlepp hier definitiv ein Highlight, da man mit den Varios am Anschlag und gut 160km/h auf dem Fahrtmesser nach oben befördert wird.

Nach dem klinken lasse ich mich vom Rückenwind unter die erste Wolke blasen und steige dort alleine bis an die Basis.

Unter der Wolkenbasis angekommen fliege ich gegen den Wind in Richtung unserer Startlinie. Wie’s der Zufall will, treffe ich auf den Weg dahin auf eine Welle welche mich mit angenehmen Steigen bis unter den Luftraumdeckel von Bratislava auf ~2400m befördert.

Nur ein Teil der Flugzeuge schafft es genügend schnell in die Welle um einen Abflug aus dieser Höhe zu machen.

Die Aufgabe führt uns zuerst in den Norden in die Berge und anschliessend östlich am Flugplatz vorbei in den Süden.

Für den ersten Schenkel sehe ich zwei Möglichkeiten den Weg zurück zu legen. Ich entscheide mich schlussendlich für die Variante, die erste Wende in einem Bogen nach Osten an zu fliegen, da ich hoffe auf diesem Wege zumindest für einen Teil der Strecke die Wellenaufwinde nutzen zu können.

 

Durch das ich nur wenige Flugzeuge meiner Klasse in der Welle ausmachen kann, ist der Richtig Abflugzeitpunkt schwierig zu bestimmen.

Als ich mich dann auf den Weg mache, rächt sich die gemütliche Zeit in der Welle. Ich habe mühe die ersten Aufwinde richtig anzufliegen und zentrieren zu können und lasse auf dem ersten Schenkel sehr viel Zeit liegen. Kurz vor der ersten Wende treffe ich aber erstmals seit längerem wieder Flugzeuge meiner Klasse an.

Der Weg zur zweiten Wende im Süden läuft zu Anfang ganz gut, ab Mitte des Schenkels wo das Gebiet immer flacher wird beginnt es aber schwierig zu werden. Obwohl wir nun ein paar Flugzeuge in einem losen Team sind, haben wir zwischen den Aufwinden sehr grosse Gleitstrecken. Entsprechend tief gleiten wir teilweise runter.

Bereits vor der letzten wird klar, das die Thermik durch die bereits erreichte Tageszeit bereits deutlich abbaut. Ich reduziere zu diesem Zeitpunkt die Flächenbelastung meines Fliegers etwas. Da wir die letzten 65km aber nochmals gegen den Wind zurücklegen müssen können wir die Flieger nicht allzu leicht machen.

Nach umrunden der letzten Wende sieht’s in Richtung Flugplatz dann definitiv sehr schwach aus. Die kleinen Überreste der Cumuli verschwinden immer mehr und schlussendlich bleibt mir rund 35km vor Nitra nichts anderes als eine Aussenlandung übrig.

Die verläuft insofern gut, das Flugzeug und Pilot nichts nennenswertes passiert. Da der Flug aber bis zum Thermikende gedauert hat, verbringe ich den Sonnenuntergang zusammen mit dem Flugzeug auf dem Feld.

Sonnenuntergang auf dem Aussenlandefeld

Als dann meine beiden Helfer vor Ort sind, wird bald mal klar, dass wir zwar Einzelteile wie Flächen aus dem Feld zum Anhänger tragen können. Für den im Acker eingesunkenen Rumpf reichen aber 3 Leute nicht aus.

Stunden später steht der Rumpf noch immer auf dem Aussenlandefeld

So verzichten Rene und Yves vom Schweizer Team aufs Abendessen und düsten mit dem Auto ebenfalls noch zu meinem Aussenlandefeld. Mit den 5 Leuten gelingt es uns dann in mehreren Anläufen den Rumpf bis zum Anhänger  zu bekommen.

Rumpf aus dem Acker raus und Acker aus dem Rumpf raus

Gegen 24 Uhr sind wir dann auch zurück im Hotel. Höchste Zeit fürs Bett…